Dr. Ami Klin hat mit seiner Forschung an Babies zwischen 1 und 6 Monaten bemerkenswerte Ergebnisse zu Tage gefördert, die eine komplette Neubewertung vieler gängiger Annahmen über die Entstehung von Autismus verlangen. Er untersuchte, ob die Babies und Kleinkinder auf die Augen einer Person fixieren oder eher andere Gesichtsteile oder den Hintergrund. Dabei konnte er nachweisen, dass die Kinder, die später tatsächlich eine Störung aus dem autistischen Spektrum entwickelten, schon in diesem Alter eine stetig abnehmende Fixierung auf die Augen von Personen zeigten, während gesunde Kinder in ihren ersten sechs Lebensmonaten immer mehr und dann auf gleichbleibendem Niveau ihrem Gegenüber in die Augen sehen.
Seine Hypothese: Autismus erzeugt sich dadurch selbst, da jeder einzelne Blick des Kindes diesen von der Interaktion weg auf leblose Dinge und die Isolation gerichteten Umgang mit der Welt verstärkt und entsprechende Verschaltungen im Gehirn im Lauf der Jahre entstehen. Außerdem ist es dadurch für die Eltern von Anfang an schwieriger und erklärungsbedürftig, mit ihren Kindern Blickkontakt aufzunehmen und sie in ihre Welt hineinzuholen.
Wenn Klins Befunde weiteren Überprüfungen standhalten, dürfte die psychoanalytische Behauptung von der verursachenden Kühlschrankmutter damit endlich vom Tisch sein.
Schauen Sie sich Ami Klins Vortrag bei der TED Conference an! Untertitel in div. Sprachen verfügbar.